Dr. Margret Korn

Krieg

Dass Gevelsberg als einzige westdeutsche Stadt in vergleichbarer Größenordnung von gezielten Luftangriffen verschont blieb, ist ein unbegreifliches Wunder. Zwar gab es auch bei uns in der Nacht zum 15. April 1942 33 Tote und zahlreiche Verletzte in der Haufe zu beklagen, und einzelne Bomben gingen in der Nähe der Bahnhöfe West und Nord nieder, auch erlitt die Firma Krefft erhebliche Zerstörungen (allerdings hielt sich hier hartnäckig das Gerücht, dass es sich um eine verirrte V 2-Rakete deutscher Herkunft gehandelt habe) – doch war das nichts im Vergleich zu unseren Nachbarstädten Hagen, Schwelm und Wuppertal und den Städten des rheinisch-westfälischen Industriegebietes überhaupt!

Die Angst und der Schrecken aber setzten bei den geringen räumlichen Entfernungen zu den Bombenzielen auch uns Gevelsbergern stark zu.

Quelle: Bürger erinnern sich. Ein Lesebuch für Erwachsene zur hundertjährigen Geschichte der Stadt Gevelsberg, Hrsg. Stadt Gevelsberg 1987